Alexandra
Junior Marketing Manager
Oktober 18, 2022
RateBoards Insights
Employer Branding - Fachkräfte finden
Vor Kurzem durften wir die Hotel Marketing Agentur Brandnamic und die HR-Experting Stephanie Ganterer für ein Webinar gewinnen. Das sehr aktuelle Thema wird im folgenden Blogbeitrag zusammengefasst.
Die Ausstattung des Unternehmens ist eines der wichtigsten Erfordernisse jedes erfolgreichen Gastbetriebs. Ein Ort, der den Bedürfnissen der Gäste entspricht, ansprechende Details, außergewöhnliche Akzente – der Maßstab liegt weit über der Zweckmäßigkeit. Der bestechende Service jedoch, also die Mitarbeiterleistung, ist die Kür, denn: Menschen machen den Unterschied. Wer Menschen zu begeistern vermag, wird mit wiederkehrenden Gästen belohnt. Aus diesem Grund ist es nicht genug, auf Fachkenntnisse und Spezialisierungen zu setzen, sondern auch Soft Skills und Teamgeist zu schulen.
“Niemand kann eine Sinfonie flöten. Es braucht ein Orchester, um sie zu spielen.”
Halford E. Luccock
Im Employer Branding geht es um zwei zentrale Themen: Fachkräfte zu finden und Fachkräfte zu binden. Um Fachkräfte zu finden, müssen vorerst die richtigen Kanäle gefunden werden - und damit sich auch die passenden Bewerber und Bewerberinnen melden, ist die Kommunikation nach außen extrem wichtig.
Im zweiten Schritt geht es darum, Fachkräfte zu binden, das heißt, Mitarbeiter zu halten. Aktuell herrscht eine sehr hohe Fluktuation auf dem Markt, jedoch sollte ein starker Wechsel nicht nur negativ betrachtet werden, da Veränderungen im Team immer auch eine Bereicherung mit sich bringen.
Employer Branding bringt viele Vorteile mit sich. Zum einen wird die Produktivität gesteigert, da das Unternehmen durch qualifizierte und motivierte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen konkurrenzfähiger wird, zum anderen steigert es die Attraktivität am Arbeitsmarkt. Außerdem bringt die Auseinandersetzung mit dem Thema mehr Fachwissen mit sich und man ist immer auf dem neuesten Stand bei aktuellen Angelegenheiten rund um das Personalmanagement.
Bausteine für erfolgreiches Employer Branding
Organisation ist wie die “Mise en Place” und der Grundstein für alle weiteren Planungsschritte im Personalwesen. Das bedeutet im Klartext, dass eine gute Basis im Betrieb geschaffen werden sollte, indem Schlüsselpositionen vergeben, Verantwortungen abgegeben, Kommunikationskanäle nach außen abgeglichen werden und es eine klare Definition der Ziele gibt, die das Unternehmen verfolgt.
Der Weg ist das Ziel
Es muss klar sein, wo das Unternehmen hinwill, denn man kann kein Ziel erreichen, wenn man es nicht definiert hat. Die Vision eines Unternehmens muss sich an den Unternehmenswerten orientieren. Einmal festgelegte Werte sind nicht in Stein gemeißelt und können auch später noch geändert werden, zum Beispiel im Zuge eines Wertetages. Benefits sind für die Kommunikation nach außen wichtig, müssen aber nach innen auch erfüllbar sein. Das bedeutet, es soll nichts versprochen werden, was man nicht halten kann. Vertrauen in Führungskräfte, in Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und untereinander ist die Basis, um erfolgreiches Employer Branding zu betreiben.
Tipp von der Expertin:
“Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ideen einbringen lassen, damit sie sich als Gestalter fühlen und ihr Selbstbewusstsein gefördert wird.”
USP - Was macht uns besonders auf dem Markt? Bei der Überlegung der USPs geht es um die Erarbeitung, was das Unternehmen als Arbeitgeber auszeichnet, wofür es steht, und vor allem, warum Fachkräfte in dem Unternehmen tätig werden und dann auch bleiben sollen. Nicht jede Art von Fachkraft kann über denselben Kommunikationskanal gefunden werden. Es ist wichtig, den geeigneten Kanal für die jeweilige zu besetzende Stelle zu verwenden.
Interne Kommunikation
Interne Kommunikation muss parallel zu externer Kommunikation laufen, denn nur wenn es intern harmoniert, wird dies positiv nach außen reflektiert, was ein positives Image und Betriebsklima schafft und die Fluktuation des Teams niedrig hält. Außerdem ist wichtig, ein gutes Standing bei zukünftigen Fach- und Führungspositionen zu haben, also Personen, die die Schule abgeschlossen haben oder davor stehen.
Perspektiven sind der Schlüssel zu loyalen, motivierten Mitarbeitern. Das Angebot an Perspektiven und Entwicklungspotenzialen stärkt das Selbstvertrauen, das Engagement, die Motivation und die Loyalität für den eigenen Betrieb. Es ermöglicht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihre persönliche Karriere voranzutreiben, und zwar in jenem Unternehmen, in dem sie sicher sein können, Unterstützung und Zukunftschancen zu erhalten! Ausbildung und Entwicklung sind daher ausgezeichnete Strategien zur Mitarbeiterbindung.
Tipp von der Expertin:
“Bonus für aktuelle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die neue Fachkräfte anwerben - rentiert sich immer.”
Interne Kommunikation kann beispielsweise über ein Intranet stattfinden. Wenn etwas Neues auf das Unternehmen zukommt, soll es direkt weiter kommuniziert und nicht aufgeschoben werden. Alternativ kann auch über einen wöchentlichen Mitarbeiter-Newsletter, Whatsapp Nachrichten oder einem Post in einer internen Facebook Gruppe kommuniziert werden. Nicht nur der Kommunikationskanal, sondern auch die Häufigkeit des Austausches spielen eine Rolle. Ein festgelegter Jour fixe, abhängig davon, wie oft und wie lange Meetings gebraucht werden, sowie eine oder einen Verantwortlichen der Meetingkultur festzulegen, können Struktur in die Kommunikation bringen.
Innerhalb der Betriebsräumlichkeiten können Meeting Points, beispielsweise speziell gekennzeichnete Mitarbeiterräume, die zum einen zum Austausch einladen, zum anderen aber auch als Rückzugsort dienen, geschaffen werden. Als Meeting Points außerhalb des Betriebes zählen Veranstaltungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, welche entweder geschlossen als Unternehmen oder offen auch für deren Familien organisiert werden können.
Externe Kommunikation
Um eine erfolgreiche Kommunikation nach außen aufzubauen, muss ein Kommunikationskonzept zum einen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie für die Marke selbst erstellt werden. Eine Job-Landingpage mit Werten, Fakten, Visionen, Blog und die Verlinkung auf Social Media Accounts trägt dazu bei, dass sich Kandidaten und Kandidatinnen gründlich informieren können. Eine weitere Maßnahme der externen Kommunikation ist die Etablierung eines Corporate Social Networks und eines Imagefilms als emotionalen Faktor.
Ein Newsletter kann für aktuelle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Kommunikationsmittel verwendet werden, um diese auf dem aktuellen Stand zu halten und darüber zu informieren, was im Unternehmen aktuell geschieht. Weitere Maßnahmen können auch der Besuch von Fachmessen und Schulen sein, einen Blog von Auszubildenden führen, sowie eine Talent Community aufbauen, welche dazu dient, im Austausch mit Bewerbern und Bewerberinnen zu bleiben, die aktuell nicht im Betrieb arbeiten.
Wichtige Regeln:
Weg vom Einheitsbrei hin zu authentischen Botschaften:
Auf eigenen Kanälen kann man sich mit der Kommunikation etwas trauen und
dadurch mit authentischen Botschaften herausstechen.
Dranbleiben!
Wenn ein Kommunikationskanal gestartet wird, gilt es,
diesen zu pflegen und mit seinem Publikum in Kommunikation zu bleiben,
beispielsweise durch Videos oder Fotoshoots.
Unternehmenskultur
In der Unternehmenskultur geht es darum, festzulegen, welche Werte das Unternehmen vertritt und wofür es steht. Es müssen bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sein, damit sich Mitarbeiter wohlfühlen. Dazu zählen unter anderem Mitarbeiterunterkünfte, Pausenräume sowie das Mitarbeiteressen und angebotene Arbeitszeitmodelle.
Eine wichtige Maßnahme zur Bestärkung der Unternehmenskultur sind innerbetriebliche Rituale, wie Meetings und Mitarbeitergespräche. Feedback zu geben, aber auch von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu erfragen, sowohl positiv als auch negativ, gibt Orientierung und schafft Vertrauen. Weiter ist der Umgang mit Fehlern auch Teil der Unternehmenskultur. Fehler dürfen passieren und können als Lehrbeispiel herangezogen werden.
Das Thema Weiterentwicklung ist im Bereich der Unternehmenskultur der wohl wichtigste Stichpunkt, sich für oder gegen einen Arbeitgeber zu entscheiden. Der Fachkräftemangel birgt Risiken: Er eröffnet hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahllose Möglichkeiten, weshalb jedoch nicht auf die Weiterentwicklung des eigenen Humankapitals verzichtet werden darf. Wer heute Zeit, Geld und Energie für seine Angestellten aufwendet, wird zwar vom Resultat immer erst morgen profitieren – jedoch damit zukünftiges Wachstum ermöglichen.
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